Der Freibauer sei ein Verbrecher

Der Freibauer sei ein Verbrecher, der hinter Schloß und Riegel gehöre: milde Maßnahmen, wie polizeiliche Aufsicht seien nicht genügend!  ….  Wie dem auch sei, die Beweglichkeit eines (namentlich in der Mitte postierten) Freibauern bildet oft den Lebensnerv der ganzen Stellung, eine Lähmung desselben muß naturgemäß ihren Widerhall in der ganzen Stellung finden.

Aron Nimzowitsch

Aron Nimzowitsch

So schrieb Aron Nimzowitsch mit seiner typischen blumigen Schreibweise in seinem bahnbrechenden Werk „Mein System“. 

Über den zentralen Freibauern im Mittelspiel und wie man ihn hinter Schloß und Riegel hält haben wir uns am 1. Donnerstag im Juli ’22 unterhalten, anhand einiger Partien und Stellungen aus dem Buch „Die Macht der Bauern“ des deutschen Großmeisters Jörg Hickl.

Emanuel Lasker – Frank Marshall

wie jeden ersten Donnerstag im Monat durften wir uns auch am 2. Juni eine Partievorführung ansehen. Diesmal vorgeführt von Sascha, der uns eine der Weltmeisterschafts-Partien von 1907 zwischen dem deutschen Weltmeister Emanuel Lasker und Herausforderer Frank Marshall aus den USA zeigte. Der gestandene Virtuose gegen einen jungen Heissporn. Ausgesucht hat Sascha eine technisch hochwertige Partie die durchweg nachvollziehbar und sehr lehrreich ist.

Frank Marshall

 


Frank Marshall soll mal folgendes gesagt haben: „Ich spiele seit über 50 Jahren Schach. Ich begann im Alter von zehn Jahren, und ich spiele immer noch gut. In all der Zeit ist glaube ich kein Tag vergangen, an dem ich nicht wenigstens eine Partie gespielt hätte – und ich genieße es immer noch wie am Anfang.“

Seniorenmeisterschaft in Bad Herrenalb

Vom Freitag, 8. Juli bis Freitag, 15. Juli 2022 findet in Bad Herrenalb die 7. offene Baden-Wüttembergische Senioren-Einzelmeisterschaft im Schach statt, mit Klassen Ü50 und Ü65.

Hier ein schöner Flyer dazu.

Gespielt werden 9 Runden Schweizer System und man hat in den ersten 4 Runden die Möglichkeit ein „Bye-Remis“ zu nehmen, was ein spielfreies Remis ist, wenn ich es recht verstehe. Man braucht also an keinem Tag mehr als ein Spiel zu machen.
Bedenkzeit ist 90 Minuten/40 Züge und 30 Min./Rest der Partie + 30 Sekunden pro Zug ab erstem Zug (Fischer-Modus).

Das Turnier wird nach DWZ und Elo ausgewertet.

Englisch – Steinitz, London 1883

Wilhelm Steinitz

Gestern war der erste Donnerstag im Monat und wir haben uns (wie jeden ersten Donnerstag im Monat) gemeinsam ein Spiel mit Computer und Beamer angeschaut. Die Partie wurde 1883 zwischen Berthold Englisch und Wilhelm Steinitz ausgetragen. 

 

Sie wird auch heute noch als ausgezeichnetes Modell für die Kraft des Läuferpaars und den Kampf gegen den Springer angesehen.  Bis fast zum Schluß herrscht auf dem Brett Materialgleichheit, aber Steinitz treibt den feindlichen Springer immer weiter in die Hilflosigkeit. Ein unbedingt sehenswertes Spiel.   Es ist die 17. Partie im hervorragenden Buch Die Meister des Schachbretts von Richard Réti.

Man findet auch kommentierte Videos darüber auf Youtube, die sind derzeit wohl alle auf englisch. Das am besten verständliche ist glaube ich das hier von GM Sune Berg Hansen, da er recht langsam redet und sein englisch einen netten, deutsch klingenden Akzent hat. Wer am Donnerstag nicht dabei war, anschauen!

 

Puzzle Streak bei Lichess

Ich habe schon mal über  Puzzle Rush auf Chesscup geschrieben und die ähnliche Funktion Puzzle Storm auf Lichess.  Bei beiden kann man immer schwerer werdende Taktikrätsel lösen; bei beiden hat man dafür

nur wenig Zeit, so daß man sich schnell gehetzt fühlt. Das kann einem den Spaß dabei verderben.

Lichess hat Abhilfe geschaffen. Es gibt dort jetzt Puzzle Streak: Auch hier kriegt man Taktikrätsel, die immer schwerer werden. Aber es gibt keine Zeitbeschränkung, es ist also eine gemütliche Sache. 

Macht Spaß! Ausprobieren!