Botwinnik – Boleslawski (1945) in „Offene Linien“

Letzten Donnerstag haben wir uns eine Partie von Michail Botwinnik gegen Isaak Boleslawski aus dem Jahre 1945.
Es geht in der Partie vor allem um den Wert der offenen Linie und daß man unter Umständen einiges geben kann, um eine solche unter Kontrolle zu bekommen.
Mit 16. Lh4-g3 Sxg3 17. hxg3 gab Botwinnik bereitwillig das Läuferpaar auf und handelt sich auch noch einen Doppelbauern ein, nur um etwas schneller als sein Gegner bei der Besetzung der offenen Linie zu sein.

IsaacBoleslavsky 1960Isaak Boleslawski

Wohl noch erstaunlicher war der Zug 28.Dd4 aus einem Fragment einer 2. Partie (Kotow – Löwenfisch, 1949), denn Kotow macht sich damit selbst einen isolierten Doppelbauer auf der halboffenen d-Linie, nur um das Einbruchsfeld c7 auf der offenen c-Linie unter Kontrolle zu bekommen.

Beide Partien sind im Buch „Offene Linien“ von Wolfgang Uhlmann und Gerhard Schmidt zu finden, als Nummern 31 und 35. Das hervorragende Werk ist Bestandteil der großen Bibliothek des Schachclub Ittersbach.