Schach-Apps #5: Chessvis

Eine App zum trainieren, die sich von allen anderen abhebt, ist Chessvis von Henry Feldman. Das Ganze gibt es nicht nur als App für iOS und Android, sondern auch online im Internet.

Visualisiere das Schachbrett und gewinne mehr Partien.
Chessvis wurde entwickelt, um bei dabei zu helfen.

Der Entwickler geht davon aus:

  1. Spiele unterhalb der Meisterstufe werden durch eine Taktik gewonnen.
  2. Eine taktische Gelegenheit ist vorhanden, weil dein Gegner einen nicht optimalen Zug gemacht hat.
  3. Du musst erkennen, wann eine taktische Gelegenheit besteht.

Das Erkennen erfordert zwei Dinge:

  1. Vertrautheit mit den Zeichen, dass es eine Taktik geben könnte (ungedeckte Männlen, schlecht geschützter König, Männlen, die nur durch ein anderes Männle gedeckt sind und so weiter).
  2. Und da du die Figuren nicht bewegen darfst, bevor du ziehst, die Fähigkeit, sich vorzustellen, wie man die Taktik vollständig durchführt.

Chessvis hilft beim zweiten Punkt, mit folgenden Trainingsarten:

Folge den Zügen
Verfolge eine Reihe von Zügen und aktualisiere dann das Brett bis zu diesem Punkt. Folge einem Spiel von Anfang an, von einer zufälligen Stelle innerhalb eines Spiels oder gib die Anzahl und Art der Figuren an, denen du folgen willst. Auch hier geht es um den Aufbau des „Gedächtnismuskels“.

Wer deckt wen
Eine interessante Übung, um die Bewegungen der Figuren und ihre Interaktion mental zu verfolgen.

Taktiken & Matt
Dies beinhaltet eine einzigartige Rückwärts-Funktion, um deine Vorstellungsfähigkeiten zu verbessern. Das Programm stellt ein Taktik- oder Mattproblem dar, zeigt aber das Diagramm eine Anzahl von Zügen, bevor die eigentliche Taktik- oder Mattsequenz beginnt. Du bekommst die gemachten Züge textuell angezeigt, um sie zu visualisieren und das Problem dann von einer Stellung aus zu lösen, die nur in deinem Kopf existiert.

Brett merken
Betrachte und merke dir eine Stellung und erstelle die dann neu. Nicht einfach, aber man kann die Anzahl der Figuren angeben. Wieder ist die Idee, den „Gedächtnismuskel“ aufzubauen.

Details

  • Die App ist kostenlos und werbefrei.
  • Bei allen Trainingsmöglichkeiten gibt es viele Optionen um die Schwierigkeit einzustellen.
  • Man kann sich registrieren und einloggen, muß es aber nicht. Soweit ich bisher gesehen habe, funktioniert alles auch ohne daß man sich registriert. So merkt sich die App zum Beispiel die Optionen, ohne daß man registriert ist.
  • Ein Schwachpunkt ist, daß man die Figuren nur per Drag-Drop bewegen kann, nicht per Klick-Klick. Am PC spielt es keine Rollen, aber am Handy ist das anfangs unbequem.
  • Die App und die Webseite gibt’s nur in englisch und die Notation der Züge ist nicht mit Figürlen, sondern mit Buchstaben. Man müßte für manche Übungsarten also die englischen Namen und Abkürzungen der Figuren kennen. Siehe unten.
  • König = King = K
  • Dame = Queen = Q
  • Turm = Rook = R (vgl Rochade)
  • Läufer = Bishop = B
  • Springer = KNight = N
  • Bauer = Pawn