Der Sohn des Leides und die Geier über der Wolga

Es kam im Ross die Frage auf, was man am Besten gegen 1. d4 spielt und ich habe was von Benoni oder Wolga-Gambit geblubbert. Und daß ich das vom Lichess-Server hätte, daß diese Eröffnungen am Besten wären.

Was nun wahr ist und wie man sowas rausfinden kann, beschreibe ich im Folgenden.

1. Gehe auf die Lichess-Seite. Du brauchst dazu keinen Account bei Lichess, das geht auch ohne.

2. Wenn Du die Seite nicht automatisch in deutsch bekommst, klicke auf das kleine Zahnrädle rechts oben, auf Languages und stelle die Sprache Deiner Wahl ein.

3. Wähle im Menü Werkzeuge/Eröffnungsdatenbank.

4. Rechts solltest Du nun eine solche Liste sehen:

Der schwarze/weiße Balken besagt, wieviele Partien Schwarz/Weiß mit dieser Eröffnung gewonnen hat und der mittlere Graue wieviel Remis es gab.

5. Dies sind nun aber die Spiele der Meister, die interessieren mich nicht und wenn sie dich auch nicht interessieren, klicke auf das Zahnrädle über der Liste und wähle im folgenden Bild zuerst Lichess statt Master und klicke im nächsten Bild 2500 und 2200 sowie Bullet und Bitz weg und dann auf Fertig. Damit werden nur noch Partien von mittelmäßigen Spielern und keine sehr schnellen Spiele betrachtet.

 

6. Nun klicke in der Liste auf d4 und sehe und staune, dass auf 1. d4 Schwarz mit dem Zug Sf6 48% der Partien gewinnt und Weiß nur 46%. Klicke in der Liste also auf Sf6. Weiß zieht nun meistens c4 und deshalb klicke darauf. Sehe und staune weiter, dass nun Schwarz mit 2…c5 51% der Partien gewinnt und Weiß nur 43%.
Also ziehen wir 2…c5. Weiß zieht nun in aller Regel vorbei, also 3. d5. Klick!

Zieht Schwarz nun 3…e6 sind wir in der modernen Benoni-Verteidigung und damit gewinnt S 50% der Partien und W nur 45%.

7. Sehe und staune weiter, wenn Schwarz 3…b5 spielt, gewinnt er damit 52% der Partien und Weiß nur 41% bei 7% Remisen. Das ist das Wolga-Gambit.

8. Die Geier-Eröffnung entsteht, wenn Schwarz 3. Se4 zieht, damit gewinnt er 55% der Partien. Die Datenbasis ist hier aber ziemlich klein.

9. Wenn man das Ganze für die Meister statt für die mäßigen Spieler druchführt, schifft die Geier-Eröffnung ziemlich ab, aber Schwarz hält sich auch hier mit modernem Benoni oder Wolga-Gambit sehr respektabel – jedenfalls mit besserer Ausbeute als mit orthodoxer oder slawischer Verteidigung des Damengambits.

Nutzloser Anhang zum Schluß, aus Wikipedia:
Der Name Ben-Oni kommt aus dem Hebräischen und bedeutet Sohn des Leides. Der Name ist dem 1. Buch Mose entnommen. Rahel nennt ihren zweiten Sohn so, kurz bevor sie nach dessen schwerer Geburt stirbt.