SCI – Mühlacker 3,5-4,5

Eine unverhoffte Chance liegengelassen hat der SCI am zweiten Spieltag der Bereichsliga gegen Mühlacker. Die Senderstädter traten stark ersatzgeschwächt an, so dass wir an den Brettern drei bis acht durchgehend nominell stärker besetzt waren. Doch es sollte anders kommen. Die Gäste gingen durch einen Sieg an Brett sieben in Führung. Nach einem Remis von Joachim Bartmann an Brett zwei konnte Georg Austermann für den SCI ausgleichen. Eine angesichts des DWZ-Unterschieds überraschende Niederlage an Brett drei brachte Mühlacker wieder in Führung. Nach den Remisen von Sascha Marinkov und Zvonko Kusenic schwanden die Hoffnungen auf wenigstens einen Punktgewinn für den SCI. Tatsächlich war dann auch in den beiden noch laufenden Partien von Michael Erhardt und Andreas Wicker  jeweils nicht mehr als ein Unentschieden für uns drin. Immerhin: Wir stehen noch nicht auf einem Abstiegsplatz, denn unsere Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, Keltern und Bad Herrenalb, haben bisher höher verloren als wir. Am 12. November in Bad Herrenalb wird eine erste Vorentscheidung fallen, da gilt es dann!

Anfängerkurs für Erwachsene ab 26. Oktober

Nach dem Erfolg unseres Kurses im Sommer wollen wir in Kooperation mit der Volkshochschule Karlsbad auch im Herbst einen Kurs für Nichtvereinsspielerinnen und -spieler durchführen. Dieser Schnupperkurs ist geeignet für Anfänger, Wiedereinsteiger und Senioren, die das Schachspiel neu erlernen oder sich darin verbessern wollen. Wir erläutern das Spiel von Grund auf. Der Kurs ist immer donnerstags von 18 Uhr bis 19:30 Uhr in unserem Vereinsraum in der Wasenhalle (Seiteneingang). Die Kursgebühr beträgt 10 Euro. Sie können sich anmelden per E-Mail an info@vhs-karlsbad.de oder telefonisch unter 07202/1793.

Calw – SCI 6-2

Zum Auftakt der Mission Klassenerhalt gab es für den SCI eine Premiere: Noch nie hatte es unser Team mit der ersten Mannschaft aus der Hessestadt zu tun. Früher lieferten wir uns mit deren zweiter Garnitur harte Kämpfe, die mal so und mal so ausgingen… Da unsere zweite Mannschaft in der Kreisklasse B erst im November ins Spielgeschehen eingreift, ließen wir mit Daniel und Hagen zwei Nachwuchstalente Bereichsligaluft schnuppern. Leider war ihnen kein Erfolg vergönnt, aber die Erfahrung wird ihnen bestimmt weiterhelfen. Außerdem muss man sehen: An den ersten sechs Brettern waren wir praktisch in Bestbesetzung, doch selbst dort holte Calw mehr Punkte. Den einzigen Sieg konnte am Spitzenbrett Michael Erhardt einfahren. Joachim Bartmann und Andreas Wicker gelang jeweils ein Remis. Die Punkte für den Klassenerhalt müssen wir gegen andere Gegner erkämpfen.

Wie könnte ich verlieren?

Jeder Schachspieler macht Fehler. Andrew Soltis hat schon 1979 ein Buch geschrieben mit dem Titel „Catalog of Chess Mistakes“.  Das ist in englisch und es ist öffentlich bei archive.org verfügbar.

Auf S. 14 gibt Soltis unter der Überschrift „Wie kann ich verlieren?“ folgenden Rat:

Wenn Sie am Brett sind, suchen sie nach guten Zügen – entweder gute Züge für sich selber oder solche die gefährlich für Sie sind, wenn der Gegner sie spielt.  Es scheint vielleicht wie ein Spiel mit dem Feuer, aber Sie sollten auch nach schlechten Zügen suchen.  Ein gutes Gespür für Gefahr, dafür zu wissen, was man in einer bestimmten Stellung falsch machen kann,  kann enorm hilfreich sein. Schwarz hat hier großen Materialvorteil, er muß sich keine Sorgen drum machen, einen Bauern oder zwei zu verlieren.  Aber er darf nicht aufhören, sich Sorgen zu machen. Punkt.  Tatsächlich ist das der perfekte Zeitpunkt, sich zu überlegen, wie man verlieren könnte. Vielleicht gibt es ja gar nichts, wie man schnell verlieren könnte. Aber es schadet nicht, zu gucken. Schwarz tat das nicht.

1… d3  2. Lc3  Schwarz gab auf. 

Schwarz verlor nur, weil er nicht nach einem Fehler, der verliert, gesucht hat.  …

Indem Sie sich selber fragen „Wie kann ich verlieren?“ können Sie viele taktische Überraschungen voraussehen.

 

 

Botwinnik – Boleslawski (1945) in „Offene Linien“

Letzten Donnerstag haben wir uns eine Partie von Michail Botwinnik gegen Isaak Boleslawski aus dem Jahre 1945.
Es geht in der Partie vor allem um den Wert der offenen Linie und daß man unter Umständen einiges geben kann, um eine solche unter Kontrolle zu bekommen.
Mit 16. Lh4-g3 Sxg3 17. hxg3 gab Botwinnik bereitwillig das Läuferpaar auf und handelt sich auch noch einen Doppelbauern ein, nur um etwas schneller als sein Gegner bei der Besetzung der offenen Linie zu sein.

IsaacBoleslavsky 1960Isaak Boleslawski

Wohl noch erstaunlicher war der Zug 28.Dd4 aus einem Fragment einer 2. Partie (Kotow – Löwenfisch, 1949), denn Kotow macht sich damit selbst einen isolierten Doppelbauer auf der halboffenen d-Linie, nur um das Einbruchsfeld c7 auf der offenen c-Linie unter Kontrolle zu bekommen.

Beide Partien sind im Buch „Offene Linien“ von Wolfgang Uhlmann und Gerhard Schmidt zu finden, als Nummern 31 und 35. Das hervorragende Werk ist Bestandteil der großen Bibliothek des Schachclub Ittersbach.